Grundschule Helmlingen

Die faszinierende Welt der Bienen – unser Bienenprojekt

Wir kennen diese Tiere alle. Einerseits faszinieren sie uns, andererseits weichen wir auch respektvoll aus, um Stiche zu vermeiden.

Obwohl sie einen enorm wichtigen Bestandteil der Natur – auch für uns Menschen – ausmachen, gehören Bienen zu den bedrohten Tierarten.  Durch ihre Bestäubungsleistung sichern sie den Erhalt eines Großteils unserer pflanzlichen Nahrungsmittel.

Gerne genießen wir den Honig, ohne zu hinterfragen, was eine Biene leistet, um Honig zu produzieren.

Umso schöner war es, dass die Zweitklässler die Gelegenheit bekamen, einigen Geheimnissen auf den Grund zu gehen:

Wir bekamen die tolle Gelegenheit, bei Familie Staiger die Welt der Bienen kennen zu lernen. So fand am 12.7. ein Ausflug zu unserem Mitschüler Leander Staiger statt. Leander hatte uns im Erzählkreis immer wieder von seinen Tieren erzählt (von verschwundenen Bienenvölkern) und auch einmal eine Wabe mitgebracht.

Der Film „Das Tagebuch einer Biene“ bereitete uns auf den Besuch vor.

Hier folgten wir der abenteuerlichen Reise einer einzelnen Biene von ihrer Geburt bis hin zur Gründung eines neuen Bienenvolks.

Familie Staiger „beherbergt“ stolze 10 Bienenvölker. Wir freuten uns sehr auf den Einblick und waren gespannt darauf, wie Bienen leben, arbeiten und wie wir uns angemessen verhalten.

Unterricht (auch mitgebrachte Materialien von Leander), Film und vor allem der Besuch bei Familie Staiger verhalfen uns zu vielen neuen Erkenntnissen.

Super vorbereitet wurde uns zunächst das unbewohnte „Zuhause“ eines typischen Bienenvolkes gezeigt. Außerdem durften die Kinder die Welt aus den „Facettenaugen“ einer Biene betrachten und waren erstaunt, wie sehr sich die Wahrnehmung von unserer unterscheidet. Auch unter dem Mikroskop untersuchten die Schüler den Körper einer Biene. Ein weiteres Highlight war das Anprobieren eines Kinder – Imkeranzuges. Wann bekommt man dazu schon die Gelegenheit?

Da die Bienen sehr wetterfühlig und dementsprechend gelaunt sind, war bis zum Zeitpunkt des Besuches nicht klar, ob eine Beobachtung aus der Nähe möglich ist. Trotz schwüler Gewitterstimmung hatten wir Glück: ein Volk zeigte sich sehr tolerant und ließ es zu, dass wir Einblick in verschiedene Waben und Arbeitsprozesse bekamen. Sogar die Königin (weiß markiert) zeigte sich uns.

Unter anderem interessierte die Kinder die Entstehung von Honig:
Bienen fliegen von Blume zu Blume, sammeln mit ihren Rüsseln zuckerhaltigen Blütennektar und Honigtau (süßer Saft von Nadeln und Blättern, den zuvor schon Läuse gesammelt und in Tröpfchen wieder ausgeschieden haben). Diese nehmen die Honigbienen mit ihrem Rüssel auf und lagern sie in ihren Honigmägen, den sogenannten „Honigblasen“, ein.

Honig entsteht also im Bauch der Bienen. Später gibt die Biene den Pflanzensaft an eine Biene im Stock, die ihn weitergibt. Dabei wird dem Pflanzensaft auch Wasser entzogen, so dass er immer dickflüssiger wird.
Ist der Honig gereift, legen ihn die Bienen in kleine Löcher aus Bienenwachs, den Waben, ab und verschließen diese mit Wachs.

Der Imker muss dann den Honig zum richtigen Zeitpunkt mit einer Maschine aus den Waben schleudern und ihn in Gläser füllen.

Wer so viel zum Thema Honig hört, sieht und lernt bekommt natürlich auch Lust auf die ein oder andere Kostprobe! Sogar dafür wurde gesorgt: Unterstützt von Familie Beik (die noch mehr Bienenvölker beherbergt) mit unterschiedlichen Honigspenden durften die Kinder verschiedene Sorten probieren. Auch der Helmlinger Blütenhonig kam sehr gut an!

Da wir das Thema Bienen noch weiter im Unterricht behandeln, überraschte uns Frau Staiger mit 18 Bienen – Rätsel – Büchern, die die Kinder im Unterricht bearbeiten dürfen.

Ganz vielen lieben Dank an Leander und seine Familie für diesen tollen Einblick in die Welt der Bienen! Es war sehr lehrreich und faszinierend! Wir haben sehr viel dazu gelernt!

Danke auch an Familie Beik für die Unterstützung des Projekts!

Zuletzt noch ein bisschen Bienen – Wissen für Interessierte: Hättet ihr es gewusst?

  • Eine Sommerbiene produziert knapp 2 Teelöffel Honig in ihrem Leben.
  • Eine Bienenwabeist ein von den Honigbienen aus Bienenwachs errichtetes Wabengebilde mit sechseckigen Zellen. Sie dienen zur Aufzucht von Larven und zur Lagerung von Honig und Pollen. Das Wachs der Wabe produzieren die Bienen mit den Wachsdrüsen ihres Körpers.
  • Ein Bienenvolk setzt sich aus der Königin, ihren Arbeiterinnen und den Drohnen (männlichen Bienen) zusammen.
  • Drohnen können nicht stechen.
  • Die Drohnen werden von den weiblichen Mitgliedern umgebracht, sobald sie nicht mehr gebraucht werden.
  • Die Bienenkönigin kommt in jedem Volk nur einmal vor. Ihre Lebenserwartung beträgt bis zu fünf Jahre. In dieser Zeit sorgt sie als einziges geschlechtsreifes Weibchen für Nachkommen und steuert das Bienenvolk.
  • Eine normale Arbeiterbiene lebt lediglich bis zu 28 Tage.
  • Bienen überwintern, indem sie in ihrem Stock eine Traube bilden, in der sie sich gegenseitig wärmen. Dabei sitzt die Königin in der Mitte der Traube und alle Bienen versammeln sich um diese herum.
  • Eine Bienenkönigin legt im Sommer täglich bis zu 2.000 Eier.
  • 26 – 30 km/h Fluggeschwindigkeit kann eine Biene Etwa 8.000 Kilometer legt eine Bienein ihrem Leben zurück. Für ein 500g – Glas Honig legen Bienen so viel an Wegstrecke zurück, dass man 3 Mal die Welt umkreisen könnte.
  • Bienen sind außerordentlich intelligent und sozial – sie halten zusammen und helfen sich gegenseitig.
  • Ein einziger Regentropfen könnte tödlich sein. Die Tropfen sind für die kleinen Tiere gefährliche Geschosse. Werden sie im Flug getroffen, können sie sterben, im Sitzen werden sie durchnässt und damit vorübergehend flugunfähig.
  • Bienen können kein Rot sehen – daher fliegen sie zu gelben oder blauen Blüten.
  • Wenn man gestochen wird, sollte man so vorsichtig den Stachel entfernen, dass die Giftblase nicht zerstört wird. Der Stich sollte zuerst erhitzt und dann gekühlt werden.

Wichtig(st)e Erkenntnis:

Bienen sind sehr wichtig und schützenswert. Jeder kann mithelfen, gegen das Bienensterben aktiv zu werden. Auf jedem Balkon oder Garten ist Platz für den Anbau bienenfreundlicher Blumen und Pflanzen.😊

Zu diesem Beitrag gibt es auch eine Fotogalerie.