Am Dienstag, den 10.7.2012, ging es los. Pünktlich und voller Tatendrang waren Frau Till und die Kinder der 1. Klasse an der Schule. Mit 5 Autos ging es los zum Naturschutzzentrum Ruhestein.
Da wir noch etwas früh waren, boten sich zwei Picknicktische an, erst mal kräftig zu frühstücken.
Danach begrüßte uns Frau Schulze, die Rangerin. Als erstes fragte sie die Kinder ob sie alles Material dabei hätten, welches man im Wald bräuchte. Ein kurzer Schreck durchfuhr nicht nur die Kinder. Welches Material? Schnell war aber geklärt, dass es sich dabei um die wichtigsten Utensilien für die Natur handelte: die Augen, die Ohren, die Nase, die Zunge, die Beine und die Hände und natürlich ein ausreichend großes Vesper.
Wir brachen auf und die Kinder konnten es nicht erwarten, den Wald zu erkunden. Die Regel, dass eine Rangerin als erste durch das ihr bekannte Gebiet geht und die anderen führt, fiel den Kindern entsprechend schwer- sie waren voller Tatendrang! Es ging bergauf über nasse Steine und glitschige Wurzeln, ein schmaler Pfad führte zu einem großen alten toten Baumstamm, an dessen Fuße viele natürliche Sandsteine zum Hinsetzen aufforderten. Hier fragte Frau Schulze die Kinder, welche Aufgaben der Wald denn hat. Die Kinder hatten die Antworten schnell und sicher parat: Wohnraum für Tiere, Erholungsgebiet, Luftreinigung und Holzgewinnung.
Nachdem sich alle vorstellten ein Baum zu sein und die Luft zu filtern und mit den Blättern zu rascheln ging es weiter bergauf. Auf einem schmalen Pfad legte Frau Schulze ein Bild aus Naturmaterialien. In 4 Gruppen sollten die Kinder dieses Bild konzentriert anschauen und aus dem Gedächtnis dann nachlegen mit denselben Materialien und in derselben Form und Anzahl. Auch hier waren die Kinder schnell und sicher bei der Sache, kleine Gedächtnislücken wurden mit Kreativität gefüllt.
Zufrieden ging es weiter zu einer Steingruppe vor einem von “Lothar” gefällten Baumstamm, Vesperpause war angesagt.
Danach erklärte uns die Rangerin die Tiere und Besonderheiten des Waldes. Eichhörnchen, Marder, Baumschläfer und Fledermäuse, welche sogar als mitgebrachte Präparate vorsichtig angefasst werden durften – wurden besprochen. Die Kinder hatten viele Fragen und waren eifrig bei der Sache. Es gab auch viel Neues zu erfahren: wer wusste schon, dass Eichhörnchen sich Pilze auf Bäume aufspießen und trocknen für den Winter? Wer wusste, dass Flechten eine Wohngemeinschaft sind aus Algen und Pilzen Und warum hören Fledermäuse mit dem Mund?
Auf dem Rückweg begegneten wir zwei Waldameisenbauten. Wer genau und konzentriert beobachtete, konnte sehen, welche Dinge die Ameisen alle in ihren Bau schleppten. Die Kräfte, die die Ameisen hierbei aufwenden sind umgerechnet so groß, wie wenn ein Erstklässler seine gesamte restliche Klasse auf den Arm nehmen würde!
Die Zeit verging wie im Nu und wir kehrten wohlbehalten am Naturschutzzentrum wieder ein. So ein Naturklassenzimmer sollte man öfter haben, das ist eine spannende Sache und es gäbe noch viel zu entdecken!