|
12.07.2011 – Rheinau-Helmlingen. »Die Grundschule Helmlingen ist ein integrierter Bestandteil der Gemeinde, dieser erste Satz aus dem Leitbild der Schule wird hier intensiv gelebt«, stellte Schulamtsdirektorin Gabriele Weinrich vom Staatlichen Schulamt Offenburg fest Beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Grundschule am Samstag bestätigte sie diesen Grundsatz.
Das breite Programm ermöglichte den Besuchern einen Einblick in den Schulalltag sowie in die gesamten 50 Schuljahre seit Einweihung des neuen Schulhauses. Immer wieder im Mittelpunkt standen dabei die Kinder. »Alle Schüler der vier Grundschulklassen haben bei den Aufführungen von ‘Max und Moritz’ mitgewirkt«, legte Rektorin Mona Fischer-Lotz Wert darauf, dass jedes Kind in die Aufgabenverteilung eingebunden war. Die vier Klassen spielten die Streiche der beiden Lausbuben von Wilhelm Busch nach. Das Lehrerkollegium war für die Inszenierung verantwortlich.
»Mutige Entscheidung«
Ortsvorsteher Manfred Kreß zeichnete den Weg der Grundschule auf. »Das war damals eine mutige und zukunftsweisende Entscheidung des Helmlinger Gemeinderates«, blickte er zurück. Das neue Schulhaus mit Gemeinschaftsbad und Gemeinschaftsgefrieranlage entsprach den Vorstellungen der Bürger. »Nur vier Schulleiter sprechen für Kontinuität«, stellte er fest. Mit der aktuellen Rektorin Mona Fischer-Lotz steht ein richtiger Wirbelwind an der Spitze, der um seine Schule kämpft. Sie ist Nachfolgerin von Johannes Hahn, Lucie Knoop und Paul Scheytt. »Hier werden grundlegende Kenntnisse vermittelt«, gratulierte Bürgermeister Michael Welsche.
Auch Lehrer und Hausmeister der ersten Stunde fanden den Weg zum Jubiläum.
Siegfried Haller, mittlerweile in München zu Hause, und Georg Becker, dessen Laufbahn vom Grundschullehrer in Helmlingen zum Professor in Heidelberg führte, tauschten mit ihrer einstigen Schulleiterin Lucie Knoop Erinnerungen aus. Für Mona Fischer-Lotz war es eine freudige Überraschung, als sie während der Festvorbereitungen erfuhr, dass Georg Becker ihr erster Professor auf dem Weg zur Lehrerin war. »Ich sehe hier alles bestätigt, was an den Hochschulen vermittelt wird«, bestätigte er die gute Arbeit an der Helmlinger Schule. »Vom ‘Vaterunser’ bis zum ‘Klimmzug’ musste ich damals alles unterrichten«, blickte Becker auf die Anfänge zurück.
Karge Entlohnung
Eine historische Schulstunde mit Kindern und eine mit Ehrengästen gestaltete »Oberlehrer« Gerhard Walter. Mit Leihgaben aus dem Schulmuseum in Zell-Weierbach demons-
trierte er, wie der Unterricht vor über 100 Jahren ablief. Die Lehrer wohnten damals meist im Obergeschoss des Schulhauses und waren Angestellte der Gemeinden. Entsprechend niedrig war die Entlohnung, so dass die Lehrer auf Lebensmittel und Naturalien aus dem Dorf angewiesen waren. Diese Gaben schlugen sich oft in den Benotungen nieder.
Musiklehrerin Maren Schuchardt und Florian Frietsch umrahmten den Festakt musikalisch. Die Ausstellung alter Klassenfotos, Schulutensilien bis hin zu gut erhaltenen Heften und die Einweihung des Waldlehrpfades samt Rahmenprogramm für die Kinder waren weitere Bestandteile des Jubiläumsfestes. »Ohne die großartige Unterstützung der Helmlinger Vereine hätten wir dieses Fest nicht stemmen können«, war für Mona Fischer-Lotz die Hilfsbereitschaft aus dem Dorf ein Beweis für die Integration im Dorf. Hier schloss sich der Kreis des gelebten Leitbildes der Helmlinger Grundschule. |
