Grundschule Helmlingen

Ökomobil im Helmlinger Kieswerk

Das rollende Naturschutzlabor, das seit 30 Jahren im gesamten Regierungspräsidium Freiburg unterwegs ist, fand trotz dichten Nebels letzten Dienstag den Weg zum Kieswerk Helmlingen. Damit die Dritt- und Viertklässler unter Anleitung von Frau Markstaller und ihrem Mitarbeiter die besondere Flora und Fauna erkunden konnten, stellte Herr Rexer dafür die Uferzonen des Werks zur Verfügung.

Anhand der in den 80er Jahren stark belasteten Flüsse Baden Württembergs erläuterte die Biologin die jeweiligen Zeigerlebewesen von stark bis nicht belasteten Gewässern. Nachdem die Entstehung des Rheines kurz, aber anschaulich geklärt war, probierten die Schüler aus, ob die zuvor gesammelten Steine, Feuersteine sind. Der Beweis, ob Funken beim Aneinanderschlagen und ein Schwefelgeruch entstehen, war bei den meisten schnell erbracht. Nun wurden die Ferngläser ausgepackt, um Störche, Schwäne und alles Mögliche am Wasser und im benachbarten Auenwald beobachten zu können.
 

Parallel protokollierten die Schüler fachmännisch Informationen zu Wetter, Standort und Art des Gewässers. Die jungen Naturforscher sammelten jeweils eine Pflanze, die dann professionell unter dem Stereomikroskop im Ökomobil dargestellt und mit Frau Markstallers Hilfe bestimmt wurde. Die Schönheit von Leinkraut, Feinstrahl und Nachtkerze begeisterte die Kinder besonders.

Nach einer kurzen Vesperpause bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein sollten nun Kleintiere mit Sieben aus dem Grund des Uferbereichs gefischt werden. Nichts leichter als das, dachten die Schüler. – Alles was krabbelte wanderte mit großer Begeisterung in die Transportgefäße, um später unterm Mikroskop beobachtet und ebenfalls bestimmt zu werden.
  
Dabei fiel schnell auf, dass im See des Kieswerks besonders viele verschiedene Muscheln zu finden sind, die sich in Dreikantmuschel, Kugelmuschel, flache Teichmuschel, Flussmuschel und Malermuschel unterscheiden ließen. Zudem entdeckten die Forscher unter anderem einen Bachflohkrebs und eine Schlammschnecke. Fasziniert von den Kleintieren, die auch in der Videoprojektion optimal dargestellt und beobachtet werden konnten, vergaßen alle schnell, wie die Zeit voranschritt und sich bereits die ersten Eltern zum Abholen einfanden. Ein Geschenk des Kieswerks sowie Eindrücke und Erlebnisse eines bis dahin eher unbekannten Naturraums – inmitten von Helmlingen – hatten nun alle Grundschüler im Gepäck.

Das war ein toller Schultag!

Wir danken allen Eltern für die Unterstützung beim Projekt „Ökomobil im Helmlinger Kieswerk“. Besondern Dank gilt den Müttern, die sich spontan und zahlreich zur Verfügung stellten, uns zum Kieswerk zu transportieren und dafür sorgten, dass alle wieder gut nach Hause kamen.

Zuletzt wäre dieser spannende Vormittag nicht möglich gewesen, wenn uns das Ökomobil nicht besucht und Herr Rexer uns nicht so gastfreundlich aufgenommen hätte. Bei laufendem Betrieb stellte er wie selbstverständlich Stellplatz, Brezeln, Getränke und nicht zuletzt Toiletten zur Verfügung. Herzlichen Dank!

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