Heute stand bei den Drittklässlern ein Besuch des Edelsplitt- und Rheinkieswerkes Helmlingen auf dem Stundenplan. Jedoch wollten die Kinder nicht einfach an einer Führung durch das Kieswerk teilnehmen, nein!! Unsere starken Drittklässler traten pünktlich um 10:15 Uhr zum Helfen bei Herrn Rexer (Leiter des Edelsplitt- und Rheinkieswerkes) an.
Der Auftrag:
Herstellung eines schwimmenden Brutplatzes zur Rettung der Flussseeschwalben.
Doch was genau haben die möwenähnlichen Vögel mit dem Kieswerk in Helmlingen zu tun?
Im Büro des Kieswerkes gingen die Schüler genau dieser Frage nach. Eindrucksvoll schilderte Herr Rexer die Lage der vom Aussterben bedrohten Vögel und machte deutlich, wie wichtig es für den Fortbestand der Art ist, einen künstlichen Brutplatz für die Vögel zu bauen.
Früher hatten die Flussseeschwalben ihre Nistplätze auf natürlichen Kieselablagerungen im Rhein gesucht. Aufgrund des Flussausbaus und der Begradigung gibt es solche Plätze heute aber kaum noch.
Wie genau ein perfekter Brutplatz für die Vögel aussehen muss, wurde den Kindern schnell klar. Die Eier der Flussseeschwalbe sehen aus wie kleine Steine und die Küken kann man nur bei genauem Hinsehen von Kies bzw. Stein unterscheiden.
Der Zusammenhang zwischen Kieswerk und Flussseeschwalbe lag also auf der Hand:
Keine Vogelhochzeit ohne Kies. Nicht Gras oder Moos macht den idealen Brutplatz für die Flussseeschwalben aus, sondern grober und feiner Kies, denn diese Seeschwalben sind reine Kiesbrüter.
Zielstrebig und voller Tatendrang marschierten die Drittklässler über das Gelände des Kieswerkes und platzierten sich vor einem floßähnlichen Korpus am Ufer des Baggersees.
Aus Holzbalken, leeren Rohren, Styropor und Draht haben die Kieswerk-Mitarbeiter eine circa 15 Quadratmeter große, schwimmende Konstruktion gebaut, die nun von den Kindern in einen Brutplatz verwandelt werden sollte.
Unter Beobachtung durch die Flussseeschwalben, die schon auf ihren Brutplatz zu warten schienen, stiegen die Drittklässler mit Rechen und Schippe bewaffnet beherzt auf das Floß und verteilten das vom Radlader gelieferte Material (grober und feiner Kies) fachmännisch auf der Styroporoberfläche.
Als nächster Schritt musste ein Hitze- und Sonnenschutz für die Vögel gebaut werden. Dazu wurden auf dem Floß verteilte Dachpfannen von den Kindern akribisch mit kleinen Steinen überdeckt. Da sich die Steine in der Sonne sehr stark aufheizen und die Hitze auch speichern, ist die Dachpfannenkonstruktion eine Art natürliches Kühlhaus.
Zufrieden begutachteten die Schüler ihr fertiges Werk, welches bis zu 15 Schwalbenpaaren einen Brutplatz bieten kann.
Bei Apfelschorle, Wienerle und Brezel verfolgten alle gespannt, wie die Kieswerkmitarbeiter das Floß zu Wasser ließen.
Nach einem abschließenden kurzen Rundgang über das Werksgelände (in zum Teil schwindelerregender Höhe) wurden wir dreckig, müde, aber sehr zufrieden vom Busunternehmen Schulz wieder zur Schule gebracht.
So gingen an diesem Tag alle Schüler mit dem Gefühl nach Hause, etwas richtig Gutes geschaffen zu haben. Und bei manch einem steht seit heute sicherlich ein neuer Beruf auf der Wunschberufsliste ganz oben:
Kieswerkmitarbeiter!
Dies liegt nicht zuletzt daran, dass das Kieswerk-Team einfach spitze ist!
Somit bedanken wir uns beim gesamten Team ganz herzlich für den spannenden Vormittag und die wirklich gute Verpflegung!