Bei warmen Temperaturen packten aufgeregte Dritt- und Viertklässler und hilfsbereite Eltern Busse voll, um zu den legendären Naturtagen in den Schwarzwald aufzubrechen. Am Mummelsee angekommen, galt es nun in Kleingruppen die am Weg zur Markwaldhütte befindlichen Aufgaben zu lösen: Jahresringe zählen, Baumsteckbriefe und interessante Geschichten machten die Wanderstrecke zu einem kurzweiligen und spannenden Erlebnis.
Nachdem die Hütte erobert, die Zimmer bezogen und die ersten Wienerle verputzt waren, trafen sich alle im Wald zum „Waldrat“. Andreas Twardon, der als Waldpädagoge im Nationalpark arbeitet, vermittelte in abwechslungsreichen Gruppenspielen viele Informationen über Tarnung, Lebensräume und Gewohnheiten unserer Waldtiere. Zunehmend tauchten die Schüler in die Welt des Waldes ein.
In der Zwischenzeit kümmerte sich das fleißige Versorgerteam um das Abendessen. In der Hütte gab es keine Stromversorgung, so dass ein Holzofen und ein mitgebrachter Grill zur Nahrungszubereitung zur Verfügung standen. Frisch gestärkt setzten sich die Schüler mit dem Thema Wald künstlerisch auseinander. Architektonische Konstruktionen aus Stöcken, Windspiele und Naturrahmen wurden geschmackvoll mit Blättern und Zapfen dekoriert. Fußballstadien und Behausungen für Waldtiere entstanden inmitten des Waldes als liebevoll und detailreich gestaltete Miniaturlandschaften.
Bei einsetzender Dämmerung, heftigen Blitzen am Horizont im Elsass drüben und zunehmender Mückenplage stand nun die Nachtwanderung mit unserem Scout Andreas Twardon auf dem Programm. Unterwegs konnte man an Geruchsdosen riechen und in tiefer Finsternis sich entlang eines Seils durch den Wald tasten. Der Höhepunkt des nächtlichen Ausflugs boten die Verstärker, für die von Fledermäusen erzeugten Ultraschallwellen am Mummelsee. Trotz Müdigkeit erwarteten alle konzentriert und gespannt, eine Wasser-Fledermaus im Lichtkegel der Taschenlampe zu entdecken. Leider waren heute Abend nicht so viele unterwegs.
Am nächsten Morgen verwandelten wir uns nach dem Frühstück in Forschergruppen. Mit Bestimmungsbüchern, Lupen und weiteren hilfreichen Utensilien bewaffnet, wurden aus den Kindern Experten für Tierspuren, blühende Pflanzen, Bäume und Bodentiere. Sie erkundeten, bestimmten und dokumentierten ihre Ergebnisse kreativ auf Plakaten oder im selbst gestalteten Buch. Diese intensive Arbeitsphase machte so hungrig, dass beim Mittagessen sogar Spaghetti nachgekocht werden mussten. Mhmmm, sie schmeckten so lecker.
So konnten wir zur Wanderung auf die 1163m hoch gelegene Hornisgrinde bei angenehmen Temperaturen aufbrechen. Unser mittlerweile vertraut gewordener Begleiter Andreas Twardon brachte dafür seine beiden Söhne als Verstärkung mit und unterbrach die Wanderung mit einem Tier-Ratespiel, einem Stein-Laufspiel und spannenden Informationen über den Ameisenbau. Wer hat zuvor schon einmal Ameisensäure gerochen? Trotz Anstrengungen war niemand zu müde, um sich den Turmaufstieg und die damit verbundene Aussicht entgehen zu lassen. Wie bereits der Aufstieg, wurde auch der abenteuerliche und teils sportliche Abstieg zurück zur Markwaldhütte von allen prima gemeistert.
Nach einer freien Spielzeit im Wald und einem vielfältigen Abendessen trafen sich alle wieder zum Waldquiz im Aufenthaltsraum. In Gruppen konnte nun vieles von dem Gelernten in wertvolle Punkte verwandelt werden. So, dass sich nicht nur die Siegergruppe, sondern alle die süße Pizza wirklich verdient hatten. Ein langer, anstrengender und erlebnisreicher Tag hatte alle müde gemacht, und ließ uns bald einschlafen. Routiniert und ausgeruht trafen sich alle Gruppen nach dem Frühstück, um ihr am Vortag erarbeitetes Expertenwissen den anderen zu präsentieren.
Inzwischen war die Helferzahl um weitere Putzfeen gewachsen und so konnte die Hütte zügig gereinigt und ausgeräumt werden. Die Koffer standen bereits gepackt zur Abreise parat. Noch ein letztes Gruppenfoto und ein letzter Kuchen im Stehen, bevor sich alle verabschiedeten und mithilfe der Eltern wieder gut ins mollig warme Rheintal zurückkehrten.
Herzlichen Dank, an das Helferteam, das organisierte, einkaufte, transportierte, kochte, putzte, begleitete, die Kinder unterstützte,… und vieles mehr übernahm. Ohne diese Hilfe ginge es nicht.- Aber auch an alle anderen Eltern, die uns mit Kuchen und Salaten versorgt haben, richtet sich unser Dank. Eine weitere treue, zuverlässige und routinierte Begleitung ist seit Jahren Laura Fischer und unsere Rektorin Mona Fischer- Lotz. Last but not least bedanken wir uns besonders bei Frau Twardon für die Organisation und das ausgefeilte, abwechslungsreiche Programm sowie bei unserem kundigen Nationalparkführer Andreas Twardon.
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