Vor ungefähr hundert Jahren fand sich in München eine Gruppe von Künstlern zusammen, die Großes vorhatte:
Sie nannten sich „Der Blaue Reiter“ und erfanden eine neue Kunst, die im Galopp die Welt eroberte.
Die wichtigsten Maler der Gruppe waren: Wassily Kandinsky, Franz Marc, Gabriele Münter, August Macke, Alexej Jawlensky und Marianne von Werefkin.
Am Donnerstag, den 15. Oktober 2009, begaben sich unsere Zweitklässler auf die Spuren der Künstler des „Blauen Reiters“.
Die Reise ging nach Baden-Baden. Um 9 Uhr wurden wir in der „Kinderkunstwerkstatt“ des berühmten Frieder-Burda-Museums erwartet. Zwei Künstlerinnen nahmen uns in Empfang und führten uns direkt in das „Atelier Miró“.
Die Kinder wurden in zwei Gruppen geteilt und betrachteten je einen Maler der Künstlergruppe genauer.
Eine Gruppe beschäftigte sich mit Wassily Kandinsky.
Für Kandinsky hatten Formen so etwas wie eine Persönlichkeit. Er betrachtete Farben wie Töne. Gelb klang für ihn wie eine Trompete. Rot klang wie eine Tuba oder eine Trommel. Blau klang wie ein Cello oder eine Orgel. Grün war für ihn wie ein langer Geigenton.
Unsere kleinen Künstler tauchten tief in das Schaffen und Denken Kandinskys ein. Fast 90 Minuten arbeiteten sie an ihren Werken.
Nachdem die Bilder gemalt waren, überlegte sich jeder Künstler einen passenden Titel für sein Bild. In einer Vorstellungsrunde stellte jeder Maler sein Bild vor und machte auf die Besonderheiten aufmerksam.
Die zweite Gruppe befasste sich mit Franz Marc. Für ihn hatten Tiere und die Natur eine ganz besondere Bedeutung. Schon früh begann er in seinem Atelier Tiere zu malen und zu zeichnen. Durch seine Tierbilder wurde Marc berühmt. Für ihn waren Tiere Sehnsuchtsfiguren.
Die Marc-Gruppe aus Helmlingen machte sich mit Ölkreide ans Werk.
Die fertigen Kunstwerke sprechen wirklich für sich!
Beim diesjährigen Herbstfest konnten alle Bilder – natürlich mit Titel – stolz der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Nach einem ausgiebigen Vesper im Innenhof der Kunstwerkstatt ging es weiter. Wir spazierten durch die bekannte Lichtentaler Allee zum Frieder-Burda-Museum.
Am Museum warteten schon die Mamas, die uns freundlicherweise nach Baden-Baden fuhren. Vielen Dank!
Die anschließende Führung, bei der wir die wertvollen Originalbilder der Künstlergruppe betrachten durften, ließen sich auch die Mamas nicht entgehen.
Mit dem Fahrstuhl ganz hoch und dann ging es los! Etage um Etage durchs imposante Bauwerk und Bilder wohin das Auge reicht!
Viele der Originalbilder kannten wir schon als kleine Abbildungen in Büchern. Aber kein Vergleich: Die Bilder im Original und im Großformat zu sehen war wunderbar!
Müde und um eine tolle Erfahrung reicher fuhren wir wieder Richtung Rheinau.
Die Ausstellung ist noch bis 08. November 2009 zu sehen!
Buchtipp:
Kutschbach, Doris: „Der Blaue Reiter“. Prestel-Verlag.
