Grundschule Helmlingen

Querschnitt durch den Lebensraum Wald: Erfahrungen eines Jägers

Hasen, Wildschweine, Hirsche, Rehe, Füchse oder Vögel – ein Jäger kennt die Vielfalt an Tieren in seinem Revier. Dieses Expertenwissen nutzte die 4. Klasse, indem sie Herrn Kreß, einen pensionierten Jäger aus Linx, in den Unterricht einlud. Zum Abschluss des Themas Wald im Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur informierte er die Kinder gekonnt über seine Berufserfahrungen.

Wie viele Junge gebärt ein Fuchs? Wie viele Feinde hat er? Wie sieht ein Hirschgeweih aus? Kommt es vor, dass ein Jäger unabsichtlich einen Menschen verletzt?
Geduldig und mit einem hohen Maß an Engagement beantwortete Herr Kreß die unzähligen Fragen der Kinder.
So lernten wir, dass ein Fuchs 9 bis 10 Junge gebärt, von denen allerdings nur die Hälfte überlebt. Darüber hinaus wissen wir nun, dass der Fuchs keine natürlichen Feinde hat. Mit Staunen erfuhren die Kinder, dass unvorsichtige Jäger tatsächlich hin und wieder Mitmenschen verletzen.

Anhand von mitgebrachten Tierpräparaten und bebilderten Informationstafeln informierte uns Herr Kreß beispielhaft über Lebensraum, Aussehen, Lebensweise sowie über sonstige Besonderheiten des jeweiligen Tieres.

Auch die Kinder erwiesen sich als Spezialisten zum Thema Wald und trugen mit eigenen Beobachtungen und Wissen zu einem lehrreichen Vormittag bei:

  • Man unterscheidet Baum- und Steinmarder.
  • Ein Hase kommt über der Erde, ein Kaninchen unter der Erde zur Welt.
  • Ein Reh trägt ein Gehörn, ein Hirsch ein Geweih.
  • In der Jägersprache nennt man Kot „Losung“.
  • Dass der Fuchsbestand zu hoch ist, erkennt man daran, dass man Füchse sieht.
  • Füchse sind Kirschliebhaber.
  • Viele Tiere sieht man nicht, weil sie nachtaktiv sind.
  • Den weiblichen Fuchs nennt man Fähe, den männlichen Fuchs Rüde.

 

Eine Tatsache wurde deutlich: Tierliebe und der Beruf des Jägers widersprechen sich nicht. Ein Jäger greift unterstützend in den Kreislauf der Natur ein. Gibt es beispielsweise zu viele Rehe, erhält er die Auflage, Rehe zu „jagen“. Kranke Tiere erlöst der Jäger von ihrem Leid.

Herr Kreß betonte bei seinem Besuch mehrmals seine Freude am Beobachten der Tiere von seinem Hochsitz aus. Darüber hinaus erzählte er uns, dass er selbst schon Rehkize aufgezogen hat.

Neben vielen neuen Kenntnissen kam auch die Erziehung nicht zu kurz:

„Nach dem Waldgang, vor dem Essen, Händewaschen nicht vergessen.“

So soll die Verbreitung von Krankheiten vermieden werden.

Lieber Herr Kreß, vielen Dank für den ausführlichen und zugleich eindrucksvollen Vortrag. Sie haben uns ermöglicht, Ihren Beruf ein wenig mehr aus den Augen eines Jägers zu sehen. Zudem haben wir viel gelernt!